Richard Bůžek promoviert an der Uni Münster im Bereich der kritischen Stadtgeografie. Dabei erforscht er Implikationen der Anlage-Werdung von Gesundheitsversorgung im Zuge Private-Equity-geführter Restrukturierungen von Medizinischen Versorgungszentren und untersucht die Potentiale von Stadtteilgesundheitszentren für eine Bearbeitung krankmachender Verhältnisse und einer kollektiven Repolitisierung von Gesundheit im Stadtteil von unten.
Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.
Im Rahmen neoliberaler Tendenzen der letzten vierzig Jahre wurden immer mehr Bereiche des öffentlichen Lebens und auch öffentlicher Daseinsvorsorge den kurzfristigen Renditelogiken der Finanzmärkte unterworfen – ein Phänomen, das gemeinhin Finanzialisierung genannt wird.
Während der stationäre Sektor durch Maßnahmen wie die Abschaffung des Selbstkostendeckungsprinzip, die Ermöglichung der Profite mit stationärer Gesundheitsversorgung und nicht zuletzt durch die Einführung der DRGs bereits früh diesen Weg eingeschlagen hat, blieb der ambulante Versorgungssektor lange von entsprechenden Entwicklungen verschont. Doch durch Private Equity finanzierte Praxiskonzerne, die Praxen aufkaufen und nach kurzer Zeit mit hoher Rendite wieder verkaufen, wird auch die ambulante Versorgung zunehmend zum Finanzanlageprodukt.
Mit Richard Bůžek wollen wir diskutieren, welche gesamtgesellschaftlichen neoliberalen Entwicklung als Wegbereiter dieser Tendenzen fungiert haben, wie genau die Finanzialisierung durch Private Equity Unternehmen von statten geht, wo die größten Gefahren liegen und welche Rolle Managed Care in dieser Entwicklung spielt aber auch wie schlagkräftige makroökonomische Gegenargumente aussehen können, welche Hebel es gibt, um diesen Trend zu stoppen und natürlich wie alternative Modelle aussehen können.
Eine Veranstaltungsreihe der Poliklinik Veddel und der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg.
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Mittwoch, 5. Juni 2024, 19 - 21 Uhr
Ort: Poliklinik Veddel, Am Zollhafen 5 b, 20539 Hamburg